Die Eltern erziehen
Nach Meinung von Nicolas Poirel, Professor für Entwicklungspsychologie und Autor des Buches „Votre enfant devant les écrans, ne paniquez pas“ (Ihr Kind am Bildschirm, keine Panik), ist es für Eltern und Kinder gleichermaßen wichtig, dem Gehirn Pausen zu gönnen. „Man muss nicht ständig online sein“, ob es sich um E-Mails aus dem Büro oder Gespräche mit Schulfreunden handelt. Die Eltern müssen mit gutem Beispiel vorangehen und für die Interaktion mit ihrem Kind verfügbar bleiben. Der Autor meint: „Man muss dem Kind gemeinsame Aufmerksamkeit schenken und gemeinsam mit ihm fernsehen, um mit ihm darüber sprechen zu können“.
Das gilt besonders für die ersten Lebensjahre, wenn es die Welt mit seinen Sinnen entdeckt. Manuelle Tätigkeiten sind passivem Verharren vor dem Bildschirm vorzuziehen, um die optimale Entwicklung des Gehirns zu gewährleisten, den Schlaf zu fördern, Probleme mit Übergewicht oder Augenerkrankungen zu vermeiden.
Dieses Recht auf Abschalten in Anspruch zu nehmen, indem wir uns Gelegenheiten zur Flucht, zur Meditation, zur direkten Kommunikation, zum Lesen oder zur Ausübung einer kreativen Tätigkeit verschaffen, ist wesentlich für die Erhaltung der Funktionsfähigkeit unseres Gehirns. Unsere Gesundheit steht auf dem Spiel.
* Hyper-Connection-Barometer, entwickelt vom Institut BVA für die Fondation April.