Erste-Hilfe-Maßnahmen
Sie können jederzeit Zeuge eines Unfalls werden. Selbst wenige Meter vor Ihrer Haustür ...
Ersticken
Nadine ist Event-Managerin. Eines Tages greift sie während eines von Ihr ausgerichteten Cocktail-Empfangs am Buffet zu einem Häppchen-Spieß. Plötzlich bekommt sie keine Luft mehr – ein Bissen hat sich in Ihrer Luftröhre festgesetzt. Sie macht mit Gesten auf sich aufmerksam, in der Menge um sie bricht Panik aus. Ein junger Kellner wird auf die Szene aufmerksam, tritt hinter sie und nimmt eine Oberbauchkompression vor. Wenige Sekunden später löst sich das Stück Fleisch aus Nadines Luftröhre. Ohne das schnelle Eingreifen dieses jungen Mannes wäre sie vielleicht nicht mehr am Leben.
Cédric Gantzer bestätigt, dass Nadine viel Glück gehabt hat: „Bei Erstickungsgefahr ist sehr rasches Handeln geboten. Zunächst gilt es, der Person einige Male auf den Rücken zu schlagen, um sie zum Husten zu bringen. Dann nimmt man eine Oberbauchkompression vor, das so genannte Heimlich-Manöver.“
Bewusstlosigkeit
Melanie ist mit einigen Kommilitoninnen ins Wochenende aufgebrochen. Plötzlich klagt eine von ihnen über einen schwarzen Schleier vor den Augen und stürzt zu Boden. Die Studentinnen verständigen den Rettungsdienst, bringen ihre Freundin in die stabile Seitenlage und warten die rund zehn Minuten ab, bis die Rettungskräfte an ihrem Ferienhaus eintreffen. Keine von ihnen weiß, was in dieser Zeit zu tun ist. Zum Glück kommt die junge Frau jedoch kurz nach Eintreffen der Sanitäter wieder zu Bewusstsein. Alles halb so schlimm! Noch an diesem Tag beschließt Melanie jedoch, eine Erste-Hilfe-Schulung zu besuchen, um nie wieder dieses Gefühl der Ohnmacht ertragen zu müssen.
Cédric Gantzer findet, dass die Studentinnen richtig reagiert haben. „Bewusstlosigkeit kann verschiedene Ursachen haben: eine neurokardiogene Störung, Diabetes etc. Als Erstes gilt es daher, die Rettungsdienste zu verständigen. Die Person am anderen Ende der Leitung wird Sie so anleiten, dass eine erste Diagnose erstellt werden kann. Zum Beispiel kann sie das Protokoll durchgehen, mit dem sich abklären lässt, ob ein Schlaganfall vorliegt.“
Herzstillstand
„Bei einem Herzstillstand senkt jede Minute, in der keine Hilfe geleistet wird, die Überlebenschancen um 10 %“, erklärt Cédric Gantzer.
Bei einer Tennispartie unter Freunden sehen Sie, dass jemand das Bewusstsein verliert und aufhört, zu atmen. Rufen Sie die Rettungsdienste (112) oder bitten Sie jemanden, dies zu übernehmen. Wenden Sie bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes eine Herzdruckmassage an. Falls Sie einen Defibrillator in der Nähe haben, kann dieser Ihnen helfen, eine Diagnose zu stellen, um so schnell wie möglich entweder eine Herzdruckmassage vorzunehmen oder der betroffenen Person Elektroschocks zu versetzen.
Eine Entscheidung, die einen kühlen Kopf erfordert. Diesen zu bewahren, ist jedoch nicht leicht, falls Sie noch keinerlei Erfahrung mit einer solchen Situation haben. Deshalb **empfiehlt Cédric Gantzer jeder und jedem, an einer Erste-Hilfe-Schulung teilzunehmen, um angesichts von Herzversagen richtig reagieren zu können und zu lernen, wie man einen Defibrillator handhabt.