Die von der WHO empfohlenen Früherkennungsuntersuchungen
Jedes Land stellt seine eigene Empfehlungen aus. Das Großherzogtum Luxemburg hat zwei staatliche Früherkennungsprogramme ins Leben gerufen.
Brustkrebsfrüherkennung
In Luxemburg kann Brustkrebs bei etwa jeder achten Frau zu irgendeinem Zeitpunkt in ihrem Leben auftreten. Dies entspricht 450 Krebserkrankungen, die jedes Jahr diagnostiziert werden. Nur 15 % dieser diagnostizierten Brustkrebserkrankungen werden im Frühstadium erkannt. Eine solche Früherkennung bietet eine Heilungschance von fast 98 %, weshalb es wichtig ist, sich regelmäßig testen zu lassen.
In Luxemburg lebende Frauen im Alter von 50 bis 69 Jahren erhalten alle zwei Jahre einen Brief nach Hause, der sie einlädt, eine zugelassene Klinik zu besuchen, um sich einer Mammographie zu unterziehen.
Ausführliche Informationen, mit denen den betroffenen Frauen und ihrem Umfeld geholfen werden soll, finden Sie auf der Facebook-Seite von La Chauve Sourit, die auch den CHL-Blog über Brustkrebs betreibt.
Zudem gibt es einen von dem luxemburgischen Künstler Jacques Schneider entworfenen Leitfaden namens „WIN“, der nützliche Adressen und Anlaufstellen für die Prävention, Vorsorge und Nachsorge von Brustkrebs in Luxemburg auflistet.
Die Broschüre ist unter anderem am Empfang der AXA-Zentrale und in der Kritzel Fabrik, dem Studio von Jacques Schneider in Luxemburg-Stadt erhältlich.
Auf der Website der Fondation Cancer du Luxembourg, die bei der Erstellung dieses Artikels mitgewirkt hat, finden Sie viele Informationen.
Darmkrebsfrüherkennung
Dieses Programm betrifft Frauen und Männer im Alter zwischen 55 und 74 Jahren. Auch in diesem Fall gilt: Wenn Sie Teil der Zielgruppe sind, wird Ihnen eine Einladung nach Hause geschickt. Die Früherkennung beginnt mit einer Untersuchung auf Blut im Stuhl.
Bei Vorliegen eines Risikofaktors oder auf Wunsch des Betroffenen kann dann eine Koloskopie (auch Darmspiegelung genannt), d. h. eine Sichtuntersuchung des Dickdarms mittels einer Sonde unter Lokalanästhesie, durchgeführt werden.
Zusätzlich zu diesen staatlichen Programmen sollte regelmäßig auf andere Krebsarten geprüft werden, wobei diese Art der Vorsorge jedoch im Ermessen des Patienten und seines behandelnden Arztes liegt.
Gebärmutterhalskrebs-Früherkennung
„Die Gewohnheit, jedes Jahr einen Gynäkologen aufzusuchen, ist bei den Frauen in Luxemburg gut etabliert. Ein Abstrich alle ein bis drei Jahre ist daher ausreichend. Studien deuten darauf hin, dass diese Art von Krebs langsam fortschreitet “, erklärt Lucienne Thommes, Direktorin der Fondation Cancer du Luxembourg.
Hautkrebsfrüherkennung
Auch wenn empfohlen wird, jedes Jahr den Hautarzt für eine Untersuchung aufzusuchen, ist der Patient nach wie vor der wichtigste Akteur in der Früherkennung. Diesem wird empfohlen, Hautveränderungen sowie die Größe, Farbe und Verdickung von Muttermalen zu beobachten und im Zweifelsfall den Arzt zu befragen.