Krebsfrüherkennung: Welche Untersuchungen werden empfohlen?
Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt, sich regelmäßig Krebsfrüherkennungsuntersuchungen zu unterziehen. Das Ziel? Die Krankheit so früh wie möglich zu behandeln, um die Heilungschancen zu erhöhen.
In Luxemburg ist der Krebs für jeden vierten Tod verantwortlich. Je schneller die Krankheit jedoch diagnostiziert wird, desto höher stehen die Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung. Jedes Jahr werden im Großherzogtum rund 3.000 neue Krebserkrankungen festgestellt.
Die Früherkennung besteht darin, nach einer Erkrankung zu suchen, wenn keine Symptome bestehen. Die WHO hat eine Liste von Krebsarten herausgegeben, für die sie regelmäßige Früherkennungsuntersuchungen empfiehlt. Denn bei einer frühen Erkennung stehen die Chancen einer erfolgreichen Behandlung um einiges höher.
- Brustkrebs ab dem Alter von 50 Jahren
- Dickdarmkrebs ab dem Alter von 50 Jahren
- Gebärmutterhalskrebs ab dem ersten Geschlechtsverkehr
- Hautkrebs (bösartiges Melanom).
Die von der WHO empfohlenen Früherkennungsuntersuchungen
Jedes Land stellt seine eigene Empfehlungen aus. Das Großherzogtum Luxemburg hat zwei staatliche Früherkennungsprogramme ins Leben gerufen.
Brustkrebsfrüherkennung In Luxemburg kann Brustkrebs bei etwa jeder achten Frau zu irgendeinem Zeitpunkt in ihrem Leben auftreten. Dies entspricht 450 Krebserkrankungen, die jedes Jahr diagnostiziert werden. Nur 15 % dieser diagnostizierten Brustkrebserkrankungen werden im Frühstadium erkannt. Eine solche Früherkennung bietet eine Heilungschance von fast 98 %, weshalb es wichtig ist, sich regelmäßig testen zu lassen.
In Luxemburg lebende Frauen im Alter von 50 bis 69 Jahren erhalten alle zwei Jahre einen Brief nach Hause, der sie einlädt, eine zugelassene Klinik zu besuchen, um sich einer Mammographie zu unterziehen.
Ausführliche Informationen, mit denen den betroffenen Frauen und ihrem Umfeld geholfen werden soll, finden Sie auf der Facebook-Seite von La Chauve Sourit, die auch den CHL-Blog über Brustkrebs betreibt.
Zudem gibt es einen von dem luxemburgischen Künstler Jacques Schneider entworfenen Leitfaden namens „WIN“, der nützliche Adressen und Anlaufstellen für die Prävention, Vorsorge und Nachsorge von Brustkrebs in Luxemburg auflistet.
Die Broschüre ist unter anderem am Empfang der AXA-Zentrale und in der Kritzel Fabrik, dem Studio von Jacques Schneider in Luxemburg-Stadt erhältlich.
Auf der Website der Fondation Cancer du Luxembourg, die bei der Erstellung dieses Artikels mitgewirkt hat, finden Sie viele Informationen.
Darmkrebsfrüherkennung
Dieses Programm betrifft Frauen und Männer im Alter zwischen 55 und 74 Jahren. Auch in diesem Fall gilt: Wenn Sie Teil der Zielgruppe sind, wird Ihnen eine Einladung nach Hause geschickt. Die Früherkennung beginnt mit einer Untersuchung auf Blut im Stuhl.
Bei Vorliegen eines Risikofaktors oder auf Wunsch des Betroffenen kann dann eine Koloskopie (auch Darmspiegelung genannt), d. h. eine Sichtuntersuchung des Dickdarms mittels einer Sonde unter Lokalanästhesie, durchgeführt werden.
Zusätzlich zu diesen staatlichen Programmen sollte regelmäßig auf andere Krebsarten geprüft werden, wobei diese Art der Vorsorge jedoch im Ermessen des Patienten und seines behandelnden Arztes liegt.
Gebärmutterhalskrebs-Früherkennung „Die Gewohnheit, jedes Jahr einen Gynäkologen aufzusuchen, ist bei den Frauen in Luxemburg gut etabliert. Ein Abstrich alle ein bis drei Jahre ist daher ausreichend. Studien deuten darauf hin, dass diese Art von Krebs langsam fortschreitet “, erklärt Lucienne Thommes, Direktorin der Fondation Cancer du Luxembourg.
Hautkrebsfrüherkennung Auch wenn empfohlen wird, jedes Jahr den Hautarzt für eine Untersuchung aufzusuchen, ist der Patient nach wie vor der wichtigste Akteur in der Früherkennung. Diesem wird empfohlen, Hautveränderungen sowie die Größe, Farbe und Verdickung von Muttermalen zu beobachten und im Zweifelsfall den Arzt zu befragen.
Sonstige Wege der Früherkennung
Zusätzlich zu den Empfehlungen der WHO können Ihre Familiengeschichte, Ihr Lebensstil oder eine gewisse Angst vor der Krankheit Ihnen Anlass geben, weitere Tests durchführen zu lassen.
Sind Sie wie 21 % der luxemburgischen Bevölkerung Raucher, so wäre es äußerst ratsam, sich von einem Lungenarzt untersuchen zu lassen.
Dieser kann Ihnen insbesondere eine Untersuchung per Niedrigdosis-Scan (durch einen Scanner mit geringer Strahlung) empfehlen. Bei Lungenkrebs ermöglichen die Tests jedoch keine ausreichend frühe Erkennung, um nennenswerte Vorteile für die Behandlung zu erzielen.
Bei Männern über 50 Jahren kann von einem behandelnden Arzt auch eine Prostatakrebs-Früherkennung angeboten werden. Dieses Verfahren wird jedoch in der Medizin noch weitgehend diskutiert, da die Ergebnisse unregelmäßiger sind, während die Entwicklung der Krankheit recht langsam voranschreitet. Es wird daher empfohlen, mit Ihrem Arzt die Vorteile dieser Früherkennung zu besprechen.
Werden die Kosten dieser Untersuchungen erstattet?
Die luxemburgische Nationale Gesundheitskasse (CNS) erstattet die Kosten für die folgenden, von der WHO empfohlenen Krebsfrüherkennungsuntersuchungen:
- Gynäkologische Untersuchung mit Abstrich alle drei Jahre,
- Mammographie alle zwei Jahre im Alter zwischen 50 und 69 Jahren,
- Untersuchung auf Spuren von Blut im Stuhl und Koloskopie für Personen im Alter zwischen 55 und 74 Jahren.
Durch ergänzende Früherkennungsuntersuchungen, die nicht von der CNS erstattet werden, können schnell hohe Kosten entstehen. So betragen etwa die Kosten einer Koloskopie rund 300 €. Um diese Kosten abzudecken, haben Sie die Möglichkeit, eine Zusatzversicherung abzuschließen...
Konditionen der AXA Luxembourg für Früherkennungsuntersuchungen
Durch den Abschluss einer AXA-Zusatzversicherung werden Vorsorge- und Früherkennungsleistungen zu 100 % als Zusatz zu den von der Krankenkasse übernommenen Kosten erstattet. Falls keine Übernahme durch die Krankenkasse erfolgt, übernimmt AXA 80 % der Kosten Ihrer Früherkennungsuntersuchungen und maximal 400 € pro Jahr und Versicherten.
Denken Sie daran, dass es bei Krebserkrankungen in Ihrer Familie wichtig ist, Ihren behandelnden Arzt zu informieren, damit Sie von einer intensiven Überwachung profitieren können.