Winterreifen werden aus kälteresistenten Materialien hergestellt, sodass die Gummimischung selbst bei tiefen Temperaturen weich bleibt und besser auf der Straße haftet. Überdies weist das Reifenprofil zusätzliche Lamellen und Rillen auf, die darauf ausgelegt sind, das Bremsverhalten zu verbessern: In der Wintersaison lässt sich der Bremsweg so im Vergleich zu Sommerreifen um 25 % verringern* (bei Temperaturen von unter 7 °C).Dies sorgt für eine bessere Straßenlage und mehr Sicherheit am Steuer.
Laut der Straßenverkehrsordnung müssen Fahrzeuge, diebei winterlichen Straßenverhältnissen – das heißt Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte – verkehren, mit Winterreifen ausgestattet sein (großherzogliche Verordnung vom 10. September 2012, Art. 160 der Straßenverkehrsordnung).
Es gibt somit keinen bestimmten Termin, zu dem Sie Ihr Fahrzeug mit Winterreifen versehen haben müssen. Angaben der Reifenhersteller zufolge verlieren Sommerreifen jedoch bei Temperaturen unter 7 °C an Straßenhaftung. Aus diesem Grund empfiehlt die großherzogliche Polizei die Winterbereifung zwischen Oktober und Ostern.
Sobald die Temperatur auf über 7 °C ansteigt, weicht die Gummierung auf. Ihre Reifen nutzen sich damit schneller ab, und Sie verbrauchen mehr Kraftstoff. Zudem verringern die Rillen des Winterreifenprofils die Kontaktfläche, sodass der Reifen bei gutem Wetter an Bodenhaftung verliert.
Nein!
Das Gesetz schreibt vor, dass alle Räder mit Winterreifen versehen sein müssen. Nur so ist gewährleistet, dass in Kurven oder beim Abbremsen ausreichend Grip gegeben ist und Sie Rutschpartien und Aquaplaning vermeiden. Mit einer Mischung aus Sommer- und Winterreifen erfüllen Sie nicht die bei winterlichen Straßenverhältnissen geltenden gesetzlichen Anforderungen.
Falls Ihre Winterreifen jedoch erste Abnutzungserscheinungen aufweisen, können Sie der Erneuerung Ihrer Hinterreifen Vorrang geben. Im Hinblick auf die Spurstabilität profitieren Sie so von der optimalen Haftung der neuen Reifen und vermeiden ein Ausbrechen der Hinterachse (die nicht über das Lenkrad gesteuert wird).
Ja, die Pflicht betrifft unabhängig vom Kennzeichen alle Fahrer, die im Großherzogtum unterwegs sind. Für Grenzgänger und durchreisende Nachbarn gilt diese Regel also auch.
Sollten Sie von der Polizei dabei überrascht werden, dass Sie bei winterlichen Straßenverhältnissen (Reifglätte, Glatteis, Schnee etc.) ohne Winterreifen unterwegs sind, werden die Beamten Ihnen eine gebührenpflichtige Verwarnung in Höhe von 74 € auferlegen und Ihr Fahrzeug stilllegen. Gut zu wissen ist auch, dass die Polizei manchmal Kontrollen am Grenzübertritt durchführt.
Ja, sofern die Reifen das Vermerk M & S, M.S. oder M+S oder das Schneeflockensymbol tragen.
Diese Ganzjahres- oder Allwetterreifen können in einer größeren Bandbreite an Situationen verwendet werden, die von Minustemperaturen (-10 °C) bis +30 °C reicht. Sie können diese Reifen ganzjährig am Fahrzeug belassen, ohne die Bereifung halbjährlich wechseln zu müssen.
Es handelt sich hierbei um einen einfachen und kostengünstigen Kompromiss, der jedoch nicht die besten Performances liefert. So fällt die Straßenhaftung im Winter auf Schnee geringer aus. Dasselbe gilt für Regen im Sommer.
Als Hauptkriterium sollten Sie die Witterungsbedingungen berücksichtigen, unter denen Sie unterwegs sein werden.
Falls Sie viel und häufig auf potenziell verschneiten Straßen fahren oder schwieriges Terrain (etwa mit starken Steigungen) passieren, ist diese Frage schnell beantwortet: Sie benötigen Reifen, die speziell für die widrigen Straßenverhältnisse im Winter entwickelt wurden. Diese Spezialreifen bieten die beste Performance ohne Abstriche bei Ihrer Sicherheit.
Falls Sie nur innerorts und auf schneegeräumten Verkehrsachsen fahren, sind Ganzjahresreifen eine gute Alternative.
Vergleichstests zu den Eigenschaften verschiedener Reifenmodelle finden Sie zum Beispiel im Internet auf tcs.ch oder adac.de.
Die luxemburgische Straßenverkehrsordnung schreibt für Winterreifen eine Mindestprofiltiefe von 1,6 mm vor. Zu Ihrer Sicherheit empfiehlt die großherzogliche Polizei die Erneuerung Ihrer Winterreifen, sofern deren Profiltiefe weniger als 4 mm beträgt. Doch wie findet man heraus, wann es soweit ist? Nehmen Sie eine 1-Euro-Münze zur Hand und schieben Sie sie dort, wo Sie eine Abnutzung vermuten, in die Rille des Reifenprofils. Ist der Goldrand der Münze nun nicht mehr sichtbar, so verfügen Sie noch über eine Profiltiefe von 4 mm!
Bei winterlichen Temperaturen sinkt der Reifendruck. Es ist deshalb ratsam, den Druck monatlich zu überprüfen. Beachten Sie hierzu die Empfehlungen des Herstellers. Passen Sie den Fülldruck jedoch den Temperaturgegebenheiten an. Wenn Sie den Luftdruck etwa in einer Werkstatt mit einer positiven Innentemperatur (18 °C) anpassen, während draußen Minustemperaturen herrschen (zum Beispiel -2 °C), ist es sinnvoll, den Reifendruck gegenüber der Herstellerangabe um 0,2 bar zu erhöhen.
In Luxemburg sind bei Schnee, Reifglätte oder Glatteis Winterreifen vorgeschrieben. Dieser Reifentyp ist auf die Winter in unseren Regionen zugeschnitten, das heißt auf nasse, kalte und verschneite Fahrbahnen.
Nordische oder Schneereifen (die teils mit Nägeln versehen sind) wurden für extreme Bedingungen entwickelt, wie sie etwa in Skandinavien oder Russland herrschen. Sie sind auf Temperaturen von bis zu -40 °C ausgelegt und eignen sich für regelmäßig vereiste Straßen. Diese Reifen sollten nur im Gebirge eingesetzt werden.
Winterreifen sind rund 20 % teurer als Sommerreifen. Ihr Preis richtet sich natürlich nach der Art des Fahrzeugs, aber auch nach der Reifenmarke und dem gewählten Modell (rechnen Sie je Reifen mit 60 € bis 250 €).
Am praktischsten ist es, über zwei komplette Reifensätze (Reifen + Felge) zu verfügen: einem mit Winter- und einem mit Sommerreifen.
Falls Sie sich für einen einzigen Radsatz entscheiden, müssen Sie die Reifen bei jedem Saisonwechsel auf die Felgen aufziehen. Hier führt kein Weg an der Werkstatt vorbei. Diese muss: den Reifen von der Felge abziehen, dann den neuen Reifen aufziehen, ihn aufpumpen und die Reifen neu auswuchten (für alle vier Reifen werden hierfür rund 80 € fällig). Dies bedeutet also Mehrarbeit für die Werkstatt und damit auf lange Sicht höhere Kosten. Veranschlagt man zwei Reifenwechsel im Jahr, so hat sich eine Investition in zwei Radsätze schnell ausgezahlt.
An einem kühlen, trockenen und sauberen Ort. Bei Ihnen ist kein Platz? Die meisten Autowerkstätten in Luxemburg bieten das Einlagern von Reifen an, um Ihnen das Leben einfacher zu machen. Rechnen Sie mit jährlich rund 100 € für diesen Service.
Im Hinblick auf Ihren Versicherungsvertrag spielt dies keine Rolle. Die Pflichten des Versicherers bleiben unberührt. Sie werden also gemäß den in Ihrem Vertrag vorgesehenen Bestimmungen entschädigt. Erscheint jedoch die Polizei am Unfallort, so riskieren Sie ein Bußgeld.
Ihnen fehlt die Zeit für einen Werkstattbesuch? In Luxemburg bieten verschiedene Dienstleister an, Ihr Auto für Sie zur Werkstatt zu fahren und noch am selben Tag mit aufgezogenen Winterreifen zurückzubringen. Nehmen Sie den Reifenwechsel also am besten rasch in Angriff, um die gesetzlichen Vorschriften zu erfüllen und sicher durch den Winter zu kommen!