Der Elternurlaub in Luxemburg
Mit 20 Wochen Mutterschaftsurlaub und weiteren 6 Monaten Elternurlaub zählt Luxemburg zu den Ländern, in denen die besten Bedingungen für die Betreuung eines Kindes herrschen. Mehr erfahren Sie in diesem Artikel.
Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für junge Eltern zu ermöglichen, hat im Großherzogtum Priorität. Daher werden drei verschiedene Möglichkeiten des Elternurlaubs angeboten:
Céline hat nicht lange überlegt. Als Leiterin eines europäischen Projekts in einem Naturpark in Luxemburg wusste sie sofort, dass sie am liebsten schnell wieder an die Arbeit gehen würde. „Der sechsmonatige Vollzeiturlaub zu Hause passte nicht wirklich zu mir. Ich befürchtete, mich isoliert zu fühlen, obwohl die anderen Mütter mir diese Option empfahlen“, erklärt sie.
Der Teilzeiturlaub muss vom Arbeitgeber genehmigt werden. Im Fall von Céline gab ihr Arbeitgeber ihr jedoch alle Optionen. „Sie waren wirklich super“, fügt sie hinzu. „Sie hatten die Gewissheit, dass ich die laufenden Projekte auch in Teilzeit immer im Auge behalten konnte.“
Der nicht zusammenhängende Urlaub ist besonders für Ausländer(innen) gedacht, die 47 % der Bevölkerung Luxemburgs ausmachen. So können junge Mütter etwa über einen Zeitraum von 20 Monaten längere Reisen nach Hause unternehmen, um ihre Familie zu besuchen, z. B. 4 Aufenthalte von einem Monat im Sommer oder zu Weihnachten.
Der Elternurlaub in Luxemburg ist nicht nur anpassungsfähig, sondern auch gleichgestellt. Mutter und Vater haben die gleichen Rechte. Beide Elternteile können den Elternurlaub gleichzeitig in Anspruch nehmen. Oder gestaffelt, bis das Kind 6 Jahre alt ist. Wenn beide Elternteile Elternurlaub beantragen, muss mindestens einer von ihnen diesen im Anschluss an den Mutterschaftsurlaub in Anspruch nehmen.
Mein Partner arbeitete in Deutschland und kam einige Monate vor der Geburt zu mir nach Luxemburg“, erklärt Céline. „Er hatte also nicht lange genug Beiträge im Großherzogtum geleistet, um Anspruch auf Elternurlaub zu haben. Er behält diese Möglichkeit jedoch im Hinterkopf, sobald unsere Tochter älter ist“.
Ihre Kollegen hatten Céline gewarnt. Das Antragsverfahren ist nicht einfach.
Unterschriften von verschiedenen Stellen, Stempel und zahlreiche Möglichkeiten, einen Fehler zu machen. Oft wird der Antrag abgelehnt, manchmal ohne Erklärung. „Wie einige meiner Kollegen vor mir erhielt auch ich ein Ablehnungsschreiben. Ich habe mir aber keine Sorgen gemacht. Ich habe direkt bei der Zukunftskasse angerufen. Meine Unterlagen waren vollständig, es handelte sich lediglich um einen Verwaltungsfehler. Den vollständigen Leitfaden zum Elternurlaub finden Sie auf der Website der Zukunftskasse.
In Bezug auf den Arbeitgeber gilt, dass dieser mindestens zwei Monate vor Beginn des Mutterschaftsurlaubs per Einschreiben mit Rückschein benachrichtigt werden muss. Céline verständigte ihren Arbeitgeber weit im Voraus, „damit wir Zeit haben würden, jemanden zu finden, der mich auf Teilzeitbasis ersetzt, was nicht einfach ist“.
Das Elterngeld ist auf 5/3 des luxemburgischen Mindestlohns begrenzt. Die Berechnungsmethode können Sie auf der Website der Regierung einsehen oder eine Simulation durchführen. Für Céline waren das 75 % ihres Gehalts. Dieser Einkommensrückgang ging jedoch Hand in Hand mit geringeren Ausgaben: Benzin, Parkgebühren oder Mittagessen im Restaurant. Er kompensierte sich also von allein.
Der Elternurlaub gilt sowohl für Arbeitnehmer als auch für Selbständige, die in Luxemburg eine berufliche Tätigkeit ausüben. Für Freiberufler gilt eine Ausnahmeregelung. „Meine besten Freunde leben in Kanada und Frankreich und arbeiten selbstständig. Daher haben sie es nicht so gut wie ich mit dem Elternurlaub. Sie mussten nach der Geburt sehr schnell wieder arbeiten“, so Celine.
Unabhängig davon, welche Option Sie für Ihren Elternurlaub wählen, wir wünschen Ihnen alles Gute für die Geburt Ihres Kindes!