Nukleare Bedrohung: unsere Ratschläge zur Prävention
Cattenom. Für die meisten Luxemburger, die sich des Risikos bewusst sind, das die Tatsache, in der Nähe eines Atomkraftwerks zu leben, mit sich bringt, ein Name, der gemischte Gefühle weckt. Wussten Sie jedoch, dass der Risikobereich viel weiter reicht als die 20 km, die der „Plan Particulier d’Intervention“ (Notfallplan) vorsieht? Und sind Sie sich der Tatsache bewusst, dass einfache Maßnahmen Sie vor bestimmten Auswirkungen eines nuklearen Zwischenfalls schützen können? Machen Sie sich umgehend mit diesen Maßnahmen vertraut und seien Sie bereit, effizient zu reagieren, falls die Situation eintritt.
Der „Plan Particulier d’Intervention“ (PPI)
Dabei handelt es sich um einen Notfallplan, der von der französischen Regierung für Personen eingeführt wurde, die im Umkreis von weniger als 20 km in der Nähe eines Kernkraftwerks wohnen. Diese Personen sind daher meist mit den bestehenden Risiken und den Maßnahmen, die bei einem Zwischenfall zu treffen sind, vertraut.
Im Fall des Kraftwerks Cattenom liegen einige Gemeinden im Süden des Landes im Geltungsbereich des PPI. Dennoch werden alle Bewohner des Landes angehalten, sich mit den folgenden Präventionsmaßnahmen vertraut zu machen.
Zu treffende Vorkehrungen:
- Legen Sie einen Sicherheitsvorrat an (Wasser in Flaschen und Lebensmittelkonserven für 7 Tage, Tasche mit Medikamenten, Kleidung, Decken, Taschenlampen, Batterien, Tücher und Klebebänder, um alle Öffnungen zu verschließen).
- Wenn Sie in einer Entfernung von weniger als 20 km zum Kraftwerk leben, können Sie sich Jodtabletten in der Apotheke besorgen. Diese sollen im Alarmfall, nur auf Anweisung des Gesundheitsministeriums, eingenommen werden. Wozu dienen sie? Das in der Tablette enthaltene Jod wird von der Schilddrüse aufgenommen, sodass sie mit stabilem, nicht gesundheitsschädlichem Jod gesättigt wird und die Aufnahme von radioaktivem Jod verhindert wird. Zweck: Krebsvorbeugung.
Im Fall der Warnung bei einem Nuklearunfall
- Beachten und befolgen Sie die Informationen und Anweisungen der Behörden.
- Versuchen Sie nicht, Ihre Angehörigen zu suchen, da Sie sich radioaktiven Risiken aussetzen könnten.
- Holen Sie Ihre Kinder nicht von der Schule ab; sie werden vom Schulpersonal betreut.
- Nehmen Sie Ihre Jodtabletten nur auf Anweisung des Gesundheitsministeriums ein. Wenn Sie keine haben, warten Sie die Anweisungen der Behörden ab, bevor Sie sich in der Apotheke welche besorgen. Es könnte gefährlich sein, das Haus zu verlassen. Hier erfahren Sie, wie die Tabletten eingenommen werden. Beachten Sie, dass die Tabletten gekaut, geschluckt oder aufgelöst (besonders hilfreich, wenn man sie kleinen Kindern verabreicht) werden können.
Wenn Sie sich im Freien aufhalten
- Begeben Sie sich in das nächste Gebäude und bleiben Sie dort, bis Entwarnung gegeben wird.
- Schließen Sie sich nicht in einem Auto ein: Es bietet keinen so hermetischen Schutz wie ein Gebäude.
- Berühren Sie nichts (das gilt insbesondere für Ihr Fahrzeug oder für Lebensmittel).
- Wenn es regnet, lassen Sie sämtliche Kleidung, Schuhe oder einen durchnässten Regenschirm draußen.
- Sobald Sie ein geschlossenes Gebäude erreicht haben, duschen Sie und ziehen Sie sich um, falls dies möglich ist.
Wenn Sie sich in einem Gebäude aufhalten
- Halten Sie Fenster und Türen geschlossen und dichten Sie alle Spalten, durch die Außenluft hinein gelangen könnte, mit Tüchern oder Klebeband ab.
- Dichten Sie auch Lüftungsöffnungen ab.
- Schalten Sie Klimaanlage und Heizung ab.
- Verlassen Sie den Ort, an dem Sie sich aufhalten, erst, wenn Entwarnung gegeben wird.
Nach dem Alarm
Sie können hinausgehen, sobald Entwarnung gegeben wurde, Sie dürfen jedoch Ihr Auto, sowie möglicherweise kontaminierte Lebensmittel und Wasser nicht berühren.